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Einleitung

In der Antike pflegten diejenigen, die es sich leisten konnten, einen verschwenderischen Parfümkult. Jeder, der etwas auf sich hielt, geizte nicht mit wohlriechenden Ölen, Wässerchen und ausgiebigem Baden in duftenden Essenzen. Geruch spielte nicht nur bezogen auf die eigene Person (ganz gleich ob Mann oder Frau) und deren Wohnbereiche eine wichtige Rolle, sondern auch in der Verehrung der Götter (z.B. Opfergaben) und in der Anwendung der Medizin.

Der Untergang des Römischen Reiches war gewissermaßen zugleich der Untergang eines Reichs der Düfte. Im ‚prüden' Mittelalter wurde dem exzessiven Gebrauch von Parfüm ein jähes Ende beschert, da diese überflüssige Verwöhnung der Sinne nicht in das christliche Konzept von Moral und Anstand paßte. Die Unterdrückung alles Sinnlichen war oberstes Gebot für einen ehrbaren Christen. Alles, was Körper und Seele dazu verleitete, sich gehen zu lassen, war überaus verdächtig und galt als heidnisch. Zwar gab es aus der Antike übernommene Traditionen wie den Gebrauch von Aromata zu Heilungszwecken, den eigenen Körper aus purer Lust am Duft zu parfümieren war jedoch nicht mehr üblich. Der Geruchssinn an sich war schon lange in Verruf geraten: er galt als animalischer Sinn, da er bei Tieren besonders ausgeprägt ist, um Nahrung zu wittern, sich zu orientieren, die Partnerwahl zu treffen, etc. Man sah ihn als Relikt aus urzeitlichen Tagen, welches für den aufrechtgehenden und vernunftgeleiteten Menschen keine Rolle mehr zu spielen schien.

Dies sollte sich Mitte des 18. Jh. ändern, als neue wissenschaftliche Erkenntnisse dem Geruchssinn zu neuem Ansehen und wichtigen Aufgaben verhalfen.
Welche Folgen ergaben sich daraus für den Umgang mit und die Wahrnehmung von Gerüchen im 18. und 19. Jahrhundert?
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