Für die Erstellung der Tabellen wurde bereits eine Zusammenfassung
von Begriffen vorgenommen. So steht beispielsweise der Geruch
"Parfüm" als Oberbegriff für alle genannten Parfümmarken.
Gleiches gilt für Essen, Ätherische Öle oder Blumen, soweit
nicht eine bestimmte Sorte (Bsp.: Rose, Jasmin) mehrfach genannt
wurde.
Grundsätzlich wird bei der Interpretation von Free List Daten
davon ausgegangen, dass die Bedeutung der einzelnen Items
innerhalb einer Domäne von ihrer Anzahl und ihrem Zeitpunkt
der Nennung abhängt. Das heißt, je öfter ein Item von den
Informanten aufgezählt wird und um so früher dies auf der
jeweiligen Liste geschieht, desto wichtiger ist dieser für
die abgefragte Domäne.
Schaut man sich die Ausgabe der Free List Analyse an, können
folgende Feststellungen gemacht werden: Zunächst gibt die
dritte Spalte die absolute Anzahl der Nennungen des jeweiligen
Item an und in der vierten Spalte wird dies in Prozent an
der Anzahl der Informanten ausgedrückt.
Das ‚Parfüm' ist der Item, der von mindestens der Hälfte
aller Informanten genannt wurde und somit eine wichtige Stellung
innerhalb der beiden Domänen einnimmt. Vergleicht man diese
Tatsache mit der Angabe des durchschnittlichen Rangplatzes
in der vierten Spalte, wird deutlich, dass die beiden Werte
nicht unbedingt korrelieren. Vielmehr sind ‚Jasmin' und ‚Partner/in'
die Items, die von den Informanten am frühesten genannt wurden
und damit besonders präsent und bedeutend sind. Im Falle des
Items ‚Partner/in' kann angenommen werden, dass nur Personen
mit Partner diesen genannt haben und dadurch die mittlere
Häufigkeit mit hohem durchschnittlichen Rang zustande kommt.
Auffällig bei den guten Gerüchen war auch die häufige Verwendung
von Adjektiven wie "frisch" und "neu", die in dieser Tabelle
nicht ersichtlich ist. Genannt werden beispielsweise der ‚frische
Kaffee' oder das ‚frisch gebackene Brot' und die ‚neuen Autos'.
Somit scheint Neuwertigkeit ein Kriterium für gute Gerüche
zu sein. Insgesamt stammt der Großteil der 29 als gut empfundenen
Gerüche aus dem Natur-, Lebensmittel- und Körperhygienebereich.
Bei den schlechten Gerüchen stellen interessanterweise
die Hälfte der ersten zehn genannten Gerüche, Körpergerüche
des Menschen dar. Diese haben eine starke Bedeutung für
die befragten Informanten und zeigen auf, dass in unserer
Gesellschaft die Norm besteht, Körpergerüche zu
vermeiden oder zu überdecken. Gelingt dies einer Person
nicht, läuft sie Gefahr, selbst als unangenehm empfunden
zu werden.
Die restlichen Gerüche stammen aus den Bereichen Industrie,
Tiere und Lebensmittel. Auch hier wurden den Items Adjektive
beigefügt, wie schlecht, alt oder faul.
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