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Untersuchung : Free Listing

  Diese Tabelle zeigt alle guten Gerüche (Items), die mindestens von 3 Personen angeführt wurden, sortiert in der Reihenfolge ihrer Häufigkeiten.
  In dieser Tabelle sind die Top 30 der schlechten Gerüche abgebildet.

ersten

Für die Erstellung der Tabellen wurde bereits eine Zusammenfassung von Begriffen vorgenommen. So steht beispielsweise der Geruch "Parfüm" als Oberbegriff für alle genannten Parfümmarken. Gleiches gilt für Essen, Ätherische Öle oder Blumen, soweit nicht eine bestimmte Sorte (Bsp.: Rose, Jasmin) mehrfach genannt wurde.


Grundsätzlich wird bei der Interpretation von Free List Daten davon ausgegangen, dass die Bedeutung der einzelnen Items innerhalb einer Domäne von ihrer Anzahl und ihrem Zeitpunkt der Nennung abhängt. Das heißt, je öfter ein Item von den Informanten aufgezählt wird und um so früher dies auf der jeweiligen Liste geschieht, desto wichtiger ist dieser für die abgefragte Domäne.


Schaut man sich die Ausgabe der Free List Analyse an, können folgende Feststellungen gemacht werden: Zunächst gibt die dritte Spalte die absolute Anzahl der Nennungen des jeweiligen Item an und in der vierten Spalte wird dies in Prozent an der Anzahl der Informanten ausgedrückt.

Das ‚Parfüm' ist der Item, der von mindestens der Hälfte aller Informanten genannt wurde und somit eine wichtige Stellung innerhalb der beiden Domänen einnimmt. Vergleicht man diese Tatsache mit der Angabe des durchschnittlichen Rangplatzes in der vierten Spalte, wird deutlich, dass die beiden Werte nicht unbedingt korrelieren. Vielmehr sind ‚Jasmin' und ‚Partner/in' die Items, die von den Informanten am frühesten genannt wurden und damit besonders präsent und bedeutend sind. Im Falle des Items ‚Partner/in' kann angenommen werden, dass nur Personen mit Partner diesen genannt haben und dadurch die mittlere Häufigkeit mit hohem durchschnittlichen Rang zustande kommt.

Auffällig bei den guten Gerüchen war auch die häufige Verwendung von Adjektiven wie "frisch" und "neu", die in dieser Tabelle nicht ersichtlich ist. Genannt werden beispielsweise der ‚frische Kaffee' oder das ‚frisch gebackene Brot' und die ‚neuen Autos'. Somit scheint Neuwertigkeit ein Kriterium für gute Gerüche zu sein. Insgesamt stammt der Großteil der 29 als gut empfundenen Gerüche aus dem Natur-, Lebensmittel- und Körperhygienebereich.

Bei den schlechten Gerüchen stellen interessanterweise die Hälfte der ersten zehn genannten Gerüche, Körpergerüche des Menschen dar. Diese haben eine starke Bedeutung für die befragten Informanten und zeigen auf, dass in unserer Gesellschaft die Norm besteht, Körpergerüche zu vermeiden oder zu überdecken. Gelingt dies einer Person nicht, läuft sie Gefahr, selbst als unangenehm empfunden zu werden.

Die restlichen Gerüche stammen aus den Bereichen Industrie, Tiere und Lebensmittel. Auch hier wurden den Items Adjektive beigefügt, wie schlecht, alt oder faul.

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